FORT ZEELANDIA

Das von den Holländern Fort Zeelandia genannte Fort Anping - früherer Name von Tainan - wurde zwischen 1624 und 1634 aus Steinen aus Java errichtet, die mit einer Mischung aus Klebreis, Rohrzuckersirup und zerdrückten Muscheln befestigt wurden, wobei die Anordnung jedoch den damaligen holländischen Architekturcodes entsprach. Die getätigte Investition wurde durch die geringen Kosten für das Land ermöglicht, das den Aborigines für ein paar Stücke Rindsleder und Stoffe abgekauft wurde. Mit seinen zweistufigen Befestigungsanlagen und der Bastion sowie seiner dominanten Lage am Meer erschien das Fort von Zeelandia lange Zeit uneinnehmbar. Koxinga brauchte viele Anstrengungen und eine lange Belagerung von neun Monaten, um die Verteidigungsanlagen zu durchbrechen. general Ming benötigte 25.000 chinesische Soldaten und 400 Kriegsschiffe, bis die holländische Garnison von nur 2.000 Mann schließlich die Waffen streckte. Die Eroberung der Festung Zeelandia markierte das Ende der 38-jährigen Kolonialherrschaft der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Heute steht nur noch eine der ursprünglichen Mauern. Während der japanischen Besatzung wurden die Mauern, die der Zeit standgehalten hatten, als Fundament für den Bau einer dreistufigen Struktur verwendet, auf der das Hauptgebäude ruht. Das Gebäude im Kolonialstil diente als Empfangsraum für den japanischen Gouverneur und beherbergt heute ein kleines Museum mit Gegenständen und Illustrationen aus dieser Zeit. Hinter dem Fort befindet sich ein Turm, der bestiegen werden kann und von dem aus man die Stadt und den Ozean überblicken kann.