CASA STEFAN ZWEIG

"Heute sind wir glücklich eingezogen. Es ist ein sehr kleines Haus, aber mit einer großen überdachten Terrasse und einer schönen Aussicht. Endlich ein Ort, an dem man sich für ein paar Monate ausruhen kann, und die Koffer werden für lange Zeit gelagert". So beschrieb der österreichische Schriftsteller am 17. September 1941 seiner ersten Frau Frederike sein neues Zuhause. Leider sollte sich das Haus, das ihm während seines Exils als das Haus des Glücks erschien, in einen verhängnisvollen Ort verwandeln. Im Jahr 2007 wurde in dem Haus, in dem der Schriftsteller zuletzt lebte, ein Stefan Zweig gewidmetes Museum eröffnet. Im Exil zog er mit seiner zweiten Frau Lotte in das Haus, wo sie sich im Februar 1942 gemeinsam das Leben nahmen. Die geografische Distanz zu den Barbareien des Zweiten Weltkriegs erwies sich jedoch nicht als ausreichend. Der Schriftsteller ertrug diese neue Prüfung nicht und beschloss, diese Welt zu verlassen, in der das Leben und die Menschheit für ihn keine Bedeutung mehr hatten. In diesem Haus schrieb er " Der Schachspieler " und vollendete "Die Welt von gestern". Erinnerung an einen Europäer. Eine Vereinigung von Privatpersonen hat das Haus erworben, um dort das Museum zu errichten. Das Museum umfasst einen Vortragssaal und eine Bibliothek. Seit 2008 können Österreicher hier den österreichischen Gedenkdienst absolvieren. Es ist ein Ort der Kultur und des Gedenkens, der nicht nur den Schriftsteller ehrt, sondern auch andere Schriftsteller, die sich für das Exil in Brasilien entschieden hatten, um aus der Ferne weiterzukämpfen oder einfach vor der Nazibarbarei zu fliehen.