Reiseführer Alcalá De Henares

Alcalá de Henares liegt 30 km nordöstlich von Madrid und wurde von den Römern unter dem Namen Complutum gegründet. Die Überreste der Stadt sind noch heute zu sehen. Die Araber besetzten die Stadt und gaben ihr ihren heutigen Namen Al-Qal'at Wadi Al Hiyara, die "Festung am steinernen Fluss". Nach ihrer Vertreibung im Jahr 1118 fiel sie unter die Herrschaft des Erzbistums Toledo, das dort einen Festungspalast errichten ließ. Im Jahr 1499 beschloss Kardinal Cisneros die Gründung einer Universität, durch die Alcalá neben Salamanca zu einem wichtigen intellektuellen Zentrum des Landes wurde. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte die Universität fast 12.000 Studenten und gab sogar eine mehrsprachige Bibel heraus. Als die Universität 1836 nach Madrid verlegt wurde, begann der Niedergang von Alcalá de Henares. Dieser Niedergang sollte bis Mitte des 20. Jahrhunderts andauern. Heute hat die Stadt ihre Universität zurückerhalten und wurde im Dezember 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Spuren von Miguel de Cervantes reichen von seinem Geburtshaus in der Calle Mayor, in dem er 1547 geboren wurde, und seinem Taufbecken in der Oïdor-Kapelle (Plaza Cervantes) bis hin zu der Bronzestatue, die ihm im Herzen der Altstadt gewidmet wurde. Auch andere berühmte Namen profitierten vom Alltagsleben in Alcalá de Henares, wie der Dichter Quevedo (1580-1645), die Dramatiker Tirso de Molina (1571-1648) oder Lope de Vega (1562-1635). Außerdem sollte man die Kathedrale und das regionale archäologische Museum besuchen.