ÉGLISE AGIOS KASSIANOS

Diese für ihre Ikonen und Reliquien berühmte griechisch-orthodoxe Kirche (Ιερός Ναός Αγίου Κασσιανού/Ieros Naos Agiou Kassianou) befindet sich entlang der Pufferzone. Das aus schönem, honigfarbenem Kalkstein errichtete heutige Gebäude stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert, enthält aber auch Elemente älterer Kirchen. Sie ist eine von 25 Kirchen auf Zypern, die dem Heiligen Johannes Kassian geweiht sind. Der skythische Mönch, der um 360 an der Schwarzmeerküste im Osten des heutigen Rumäniens geboren wurde, gilt als einer der Begründer des westlichen Mönchtums. Er gründete unter anderem die Abteien Saint-Victor und Saint-Sauveur in Marseille und starb um 435 in dieser Stadt. Nach zypriotischer Tradition besitzt die Kirche hier Reliquien des Heiligen, insbesondere seinen Helm mit angeblich wundersamen Kräften. Diese Reliquien, die immer noch sehr verehrt werden, sollen nach der Eroberung der byzantinischen Hauptstadt durch die Osmanen im Jahr 1453 aus der Hagia Sophia in Konstantinopel gebracht worden sein. Auch die Innenausstattung der Kirche ist bemerkenswert. Die holzgeschnitzte Ikonostase aus dem 18. Jahrhundert ist vollständig mit Gold überzogen und beherbergt Ikonen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die ebenfalls aus der Hagia Sophia in Konstantinopel stammen sollen. Die wertvollste Ikone der Kirche stammt aus dem Jahr 1340 und ist heute im Byzantinischen Museum der Makarios-III-Stiftung ausgestellt. Sie stellt eine vergoldete Madonna mit Kind dar, wurde von einer Karmeliterkongregation gestiftet und enthält typische Elemente der Kreuzfahrerkunst.