Reiseführer Nekemt

Höhe: 2.108 m. Bevölkerung: 120.000 Einwohner. Entfernung von Addis Abeba: 340 km. Die Hauptstadt von Welega, die durch eine neue asphaltierte Straße mit Addis Abeba verbunden ist, ist nur ein großer Wirtschaftsort in einer land- und forstwirtschaftlich genutzten Region, in der Gold-, Platin-, Kupfer-, Eisen- und Bleiminen ihren Reichtum ausmachen. Auf seinem Hauptplatz thront noch immer der rote Stern, das Symbol des marxistischen Derg-Regimes, an dessen Entkräftung niemand gedacht hat. Die Identität der Oromo ist hier sehr ausgeprägt und findet ihren Ausdruck in einem Museum, das der Kultur dieses Volkes gewidmet ist. Jahrhunderts die Oromo-Hauptstadt des Wolega-Reiches, dessen Monarchen König Bekere Modana und sein Sohn waren. Sie unterwarfen sich Kaiser Menelik, als dieser die Region 1880 eroberte. Neben den Märkten am Donnerstag und Samstag stellt dieses Museum die Hauptattraktion der Stadt dar.Benishangul-Gumuz, ein geheimnisvolles Land. Diese föderale Region mit dem seltsamen Namen erstreckt sich über 2.000 km entlang der sudanesischen Grenze. Die Provinz ist unbekannt, da sie praktisch nie besucht wurde, und bleibt auch heute noch ein wahres Forschungsgebiet. Asosa, die Hauptstadt der Region, ist von Nekemt aus über Ghimbi und Mendi leicht zu erreichen. Die 347 km lange Strecke, die von ausgedehnten Mangoplantagen gesäumt ist, führt ab der Stadt Nejo durch eine Region, die für ihre Goldadern bekannt ist. Einige der seit Urzeiten betriebenen Minen wecken immer wieder die Phantasie derjenigen, die nach den legendären "Minen des Königs Salomon" suchen, deren Reichtum angeblich dazu beitrug, die Macht des mythischen Herrschers zu festigen. Aufgrund des schlechten Straßennetzes ist es nicht einfach, das Land von Norden her zu erkunden. Es gibt jedoch zwei Möglichkeiten: von Gondar aus entlang der Straße in den Sudan oder von Bahar Dar aus über die Stadt Injibara nach Guba. Es wird wahrscheinlich viel Zeit brauchen, um die wahren touristischen Vorzüge der Region zu erkennen, darunter die sehr spezielle Kultur der dort lebenden Völker (Gumuz, Berta, Mao, Komo und Shinasha). Die Region ist derzeit aufgrund der bewaffneten Gruppen aus dem Sudan und dem nahe gelegenen Südsudan nicht sehr sicher.