Reiseführer Bati

Diese kleine Stadt 40 km östlich von Kombolcha ist ein wichtiger kultureller Knotenpunkt für die Amahra, Oromo und Afar. Der Markt, der montags stattfindet, ist im ganzen Land berühmt und zieht manchmal bis zu 20.000 Menschen an.Silbermünzen von Maria Theresia von Österreich. Die Oromo-Frauen der Region erkennt man an ihren farbenfrohen Kopftüchern und Kleidern, die mit wunderschönen Silberanhängern verziert sind, die von Münzen mit einem sehr europäischen Profil durchbrochen werden. Es handelt sich um das Bildnis von Maria Theresia von Österreich, Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn von 1740 bis 1780, auf österreichischen Talern (alte Silbermünzen) ohne Nennwert, die seit ihrer ersten Prägung im Jahr 1741 im internationalen Handel verwendet wurden. Im Oktober 1858 wurde er im österreichischen Kaiserreich mit der Einführung des österreichisch-ungarischen Gulden entmonopolisiert. Diese großen Münzen mit einem Durchmesser von etwa 4 cm wurden in Äthiopien und anderen Teilen Afrikas und der Welt als offizielle Handelswährung verwendet, die für den Wert ihres Gewichts aus massivem Silber getauscht wurde. Vermutlich wurde sie von der Arabischen Halbinsel - wo sie damals als Zahlungsmittel galt - durch den Sklavenhandel eingeführt, bevor sie Mitte des 19. Jahrhunderts am Horn von Afrika allgemein akzeptiert wurde. Diese Währung existierte neben einer anderen, immer noch sehr begehrten Tausch-"Währung": den Salzstangen. Dann beschloss Menelik II. 1883, seinem Königreich einen Taler zu schenken, der mit einem Gesicht geprägt war, das Äthiopien symbolisierte, nämlich seinem eigenen, und der auf beiden Seiten die amharischen Inschriften trug: "Menelik II., König der Könige von Äthiopien" und "Er ist der Eroberer, der Löwe aus dem Stamm Juda". Damit griff er die Tradition der axumitischen Herrscher auf, die bereits in den ersten Jahrhunderten als erste Münzen prägten. Der Menelik-Taler wurde seinerseits vom äthiopischen Dollar unter Kaiser Haile Selassie, der die ersten Banknoten einführte, verdrängt. Schließlich kam der revolutionäre Wille des Derg nicht umhin, mit der monetären Vergangenheit des Landes aufzuräumen und setzte schließlich den Birr (was "Geld" bedeutet) durch, der auch heute noch gültig ist. Einige Banknoten, die den Bauernstolz und den Fortschritt verherrlichen, haben etwas von diesem "volksrepublikanischen" Geist bewahrt. Numismatiker werden einige Schwierigkeiten haben, an Taler zu kommen, die immer seltener werden. Außerdem ist es ratsam, der Person, die bereit ist, sich von diesem Symbol des Stolzes und Prestiges zu trennen, einen angemessenen Preis anzubieten. Einige Händler bieten sie für 200 Birr an, aber vermeiden Sie es, sie vom Hals einer Frau zu kaufen, indem Sie ihr eine für sie recht hohe Summe in Aussicht stellen. Auf dem Bati-Markt sind sie ohne große Probleme zu finden, aus Silber, aber auch aus Kupfer, die mehr oder weniger verwittert sind. Beachten Sie, dass Münzen mit einem Gewicht von weniger als 2 g als Fälschungen gelten und Sie beim Kauf vorsichtig sein sollten.