Reiseführer Entebbe

Der internationale Flughafen von Uganda (der einzige des Landes) befindet sich in einer schönen Stadt auf der Halbinsel, am Ufer des Viktoriasees und fast genau auf dem Äquator. Dieser Ort ist einen Besuch wert und bietet einen besseren Einstieg in das Land als die lärmende Hauptstadt, die 35 Kilometer weiter nördlich liegt. Hier befindet man sich bereits mitten in der Natur, umgeben von Vögeln und Blumen. In dieser ruhigen 75.000-Seelen-Stadt, die mit einem Wohnvorort von Kampala vergleichbar ist, gibt es einige charmante Hotels, die Reisende nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug oder bei der Abreise willkommen heißen. Entebbe (lugandisch für "Sitz") wurde 1893 von den Kolonialbehörden zu einem Handels- und Verwaltungszentrum ausgebaut und war vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Unabhängigkeit die Hauptstadt des britischen Protektorats. Heute ist die Stadt der bevorzugte Wohnsitz des Präsidenten der Republik, Yoweri Museveni. International bekannt wurde Entebbe vor allem durch den israelischen Überfall Anfang Juli 1976. Amin Dada baute nach seinem Bruch mit dem Westen und insbesondere mit Großbritannien und Israel, seinen wichtigsten Verbündeten, starke Beziehungen zu den palästinensischen Bewegungen auf. Es war daher sicherlich kein Zufall, dass am 27. Juni 1976 Terroristen der Volksfront für die Befreiung Palästinas einen Airbus der Air France auf der Strecke Tel Aviv-Paris auf dem internationalen Flughafen von Entebbe entführten. Im Austausch für die 256 Passagiere und Besatzungsmitglieder forderten die Geiselnehmer von Israel die Freilassung von 53 ihrer Gefangenen. Amin Dada war stolz darauf, sich vor der internationalen Gemeinschaft in einer strategischen Position zu befinden, und paradierte. Er kam regelmäßig, um seine Unterstützung für die im Flughafenterminal eingepferchten Gefangenen zu bekunden, während er gleichzeitig freundlich mit den Entführern verhandelte. Israel gab vor, verhandeln zu wollen, doch am 4. Juli um Mitternacht schoss ein Kommando auf den Flughafen. Die sechs Entführer wurden zusammen mit 80 ugandischen Soldaten erschossen, und fast alle Geiseln wurden freigelassen (ein Gefangener starb während des Angriffs, während eine ältere Frau vor ihrer Ermordung ins Krankenhaus eingeliefert wurde). Während des Angriffs zerstörten die israelischen Streitkräfte auch acht ugandische MiGs. Diese Episode war ein schwerer Schlag für Amin Dadas Kampfkraft und trug wesentlich zu seinem Sturz bei