Reiseführer Rassafe - Rassafa

Rassafé ist eine erstaunliche Stätte, in der man ein großes Viereck entdeckt, aus dem nur Ruinen auf einem Boden herausragen, der mit Kratern von heimlichen Ausgrabungen und Siedlungsplätzen übersät ist. Der Gipsstein, der in der Sonne tausendfach glitzert, die Stille des Ortes und die Qualität der byzantinischen Überreste hinterlassen bei den Besuchern einen tiefen Eindruck.Das biblische "Recef" aus dem zweiten Buch der Könige wird zu Rassafé, da die Stadt während der hellenistischen und später der römischen Zeit eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Grenzen des Reiches spielte.Das Schicksal der Stadt wurde jedoch durch das Martyrium des Heiligen Sergius entschieden, eines römischen Soldaten, der zum Christentum konvertiert war und sich weigerte, Jupiter hier im Jahr 305 n. Chr. zu ehren. Die Anerkennung des Christentums, der Wille eines Kaisers (Anastasius I., an der Wende vom5 . zum 6. Jahrhundert) und die Unterstützung der Ghassaniden-Araber machten aus der Festung ein berühmtes Pilgerzentrum.Das byzantinische Sergiopolis wurde mit Monumenten bedeckt, und Kaiser Justinian Mitte des 6. Jahrhunderts verstärkte die Verteidigungsanlagen. Denn die Sassaniden standen vor den Toren der Stadt, die 616 geplündert wurde. Die sassano-byzantinische Rivalität spielte den muslimischen Arabern in die Hände. Kalif Hischam, der Herrscher über die Region, errichtete ein Grabmal, das die rivalisierende Dynastie der Abbasiden (nach 750) schnell wieder zerstörte. Mit der Aufgabe des Euphrat als Grenze verlor die Stadt ihre strategische Bedeutung und mit der Ausbreitung des Islam ihre religiöse Rolle, sodass sie nach und nach ausstarb. Die Mongolen versetzten ihr im 13. Jahrhundert den Todesstoß.