Reiseführer Auzon

Es wird erzählt, dass Auzon einst von einem Schwein gerettet wurde. Als Liebhaber des Fleisches, das dieses Tier mit dem Korkenzieherschwanz liefert, muss jeder gute Auvergnat die Geschichte kennen... Während des 100-jährigen Krieges erlebte Auzon, das auf seinem Felsvorsprung stand und so geschützt war, seine Glanzzeit. Dann belagerten die Engländer den Ort. Mit dem Ziel, die Einwohner von Auzon durch eine Hungersnot zu besiegen, ließen sie sich nieder und warteten ab. Nach einem Tag blieben in der Festung nur noch ein Sack Weizen und ein Schwein übrig. Die Bewohner stopften das Tier mit dem restlichen Weizen voll und ließen es außerhalb der Mauern frei. Als die Engländer das gesunde Schwein sahen, glaubten sie, dass die Kornspeicher noch voll waren, und brachen die Belagerung ab. So wurde Auzon der Legende nach von einem Schwein gerettet! Auzon, das früher als eine der dreizehn guten Städte der Auvergne galt, erhebt sich am Zusammenfluss zweier tiefer Schluchten. Die Stadt bewahrt die Spuren eines reichen Mittelalters rund um ihre romanische Kirche, die im Süden einen imposanten, dreiseitig offenen Vorbau besitzt. Auzon, ein hoch gelegenes Städtchen, war von einer Stadtmauer umgeben. Von den vier Toren, die die Stadt abriegelten, ist heute nur noch das Brugelet-Tor erhalten. Zwischen kleinen Gassen und hängenden Gärten lässt es sich in Auzon gut spazieren gehen. Zwischen der Stiftskirche und dem Rathaus befindet sich eine der letzten Markthallen aus dem 12. Jahrhundert, in der Märkte abgehalten werden und die manchmal auch als Treffpunkt für Musiker bei Festen und Bällen dient. Am unteren Ende der Stadt befindet sich ein kleiner Platz, auf dem das Fremdenverkehrsamt untergebracht ist. Die Kleinsten werden einen erstaunten Blick auf die riesigen Holzpilze werfen, die dort 1996 gewachsen sind.