Reiseführer Kidal

Kidal liegt 350 km nördlich von Gao und ist die Hauptstadt der achten Region Malis, der nördlichsten des Landes. Die Stadt hat sich stark entwickelt, seit sie mit Wasser, Strom und Internet zur Hauptstadt der Region wurde. Sie hat viele Nomaden angezogen, aber es gibt kaum Arbeit, weshalb sie unbeschäftigt sind. Kidal wurde nach dem Ende der Tuareg-Rebellion 1991 gegründet und verfügt über eine weitaus größere Autonomie als die anderen. Die Bevölkerung nimmt tatsächlich an der lokalen Politik teil. Nach dem Ende der ersten Rebellion und vor dem Beginn der zweiten Rebellion im Jahr 1962 residierte ein großes malisches Militärkontingent in Kidal, wo auch die politischen Gefangenen hingebracht wurden. Diese Region ist seit jeher die isolierteste und unwirtlichste in Mali: ein Wüstengebiet im äußersten Norden, in dem nichts wächst und das nur wenige Menschen (zumindest freiwillig) aufsuchen. Auch heute ist in der Region keine Ruhe eingekehrt. Es wird regelmäßig von Banditentum und bewaffneten Kämpfen berichtet und die Gegend ist für Touristen gefährlich. Dennoch ist es das Zuhause mehrerer hauptsächlich nomadischer Bevölkerungsgruppen: Tuareg, Mauren und Araber. Abgesehen von der Kleinstadt Kidal sammelt sich die Bevölkerung um die Wadis, Oasen und Hirtenbrunnen. Die wirtschaftlichen Aktivitäten konzentrieren sich auf die Viehzucht und das Kunsthandwerk. Die Region Kidal verfügt über schöne Stätten, die heute nur noch von Archäologen, Ethnologen und Geologen besucht werden. In diesem Gebiet gibt es paläolithische und neolithische Stätten, Felsgravuren und Ruinen mittelalterlicher Städte. All das zeugt von der intensiven prähistorischen und mittelalterlichen Aktivität, die in dieser heute unwirtlichen Region herrschte.