MUSEO Y CONVENTO DE LA RECOLETA (MUSEUM UND KLOSTER DER REVOLTE)

Die Stadt Sucre entstand in La Recoleta, diesem Franziskanerkloster, das im Jahr 1600 von Fray Francisco Morales gegründet wurde. Die vier Patios von La Recoleta weisen die gleichen Merkmale auf: zweilappige Kriechbögen. Im ersten Innenhof befindet sich auf der linken Seite die Zelle eines Franziskanermönchs, Fray Mamerto Esquiu, aus dem 19. Fresken schmücken die Wände der Galerie, die den Innenhof umgibt. Über den zweiten Innenhof gelangt man zum Eingang des Kreuzgangs. Heute leben im Kloster nur noch drei Priester und neun Novizen. Die Wände des Innenhofs sind mit Stoffmalereien geschmückt, die Szenen aus dem Leben der Franziskaner im Gebet und in der Selbstaufopferung darstellen. Im selben Innenhof befindet sich eine Bibliothek mit einer Sammlung von 20.000 Bänden aus der Zeit von 1600 bis heute. Der dritte Innenhof ist als Orangenhof bekannt. Wenn man ihn durchquert, gelangt man in einen Garten, in dem man eine riesige Zeder bewundern kann, die 1300 bis 1400 Jahre alt ist. Sie wird als "Tausendjähriger Baum" bezeichnet, der 1956 zum historischen Denkmal erklärt wurde! Hier befindet sich auch der Gemüsegarten des Klosters. Im vierten Innenhof können Sie die Kolonnaden und ein Gemälde von San Pedro de Alcantara aus dem Jahr 1600 bewundern. Anschließend kehrt man in den zweiten Innenhof zurück, der Zugang zum Chor der Kirche bietet. Eine Gedenktafel markiert den Ort, an dem Präsident Pedro Blanco ermordet wurde.

Im Chor der Kirche erinnert eine geschnitzte Kanzel (la silleria)

aus dem Jahr 1674 mit ihren Motiven an die Franziskanerpatres, die zur Evangelisierung nach Nagasaki in Japan gingen, wo sie gefoltert und anschließend gekreuzigt oder gepfählt wurden. Die Frauen, die sie begleiteten, die sogenannten Clarisas, wurden verbrannt. Die Skulpturen an der Kanzel, die von einheimischen Künstlern angefertigt wurden, veranschaulichen ihr Martyrium. Leider kann man nur einen Teil dieses Werkes sehen; der andere Teil ist verloren gegangen. Neben einer Bibel aus dem Jahr 1800, die in Latein und Spanisch verfasst ist, kann man ein Gemälde mit dem Jesuskind und der Jungfrau Maria sowie ein weiteres, das das Martyrium der Franziskanerbrüder darstellt, bewundern. Die Kirche selbst stammt aus der Zeit nach dem Kloster und wurde 1875 erbaut. Sie besteht aus einem einzigen Schiff mit einer Seitenkapelle und wurde nach den alten Plänen des Pfarrhauses entworfen. Die Struktur besteht aus polygonalen Säulen mit Kapitellen, deren Stil schwer zu bestimmen ist. Vom Aussichtspunkt vor dem Kloster aus genießt man einen der schönsten Panoramablicke auf die Stadt. Unter den Arkaden kommen Verliebte, um den Sonnenuntergang zu genießen...