Reiseführer Saint-Emilion

Diese mittelalterliche Stadt wurde im 8. Jahrhundert von dem bretonischen Mönch Emilian gegründet. Ende des 11. Jahrhunderts begannen die Benediktiner mit der Ausgrabung der monolithischen Kirche, ein monumentales Werk, an dem sie zehn Jahre lang arbeiteten. In den folgenden Jahrhunderten errichteten Geistliche anderer Kongregationen Klöster und Kirchen in der Stadt und umgaben sie mit einer Stadtmauer. Johann ohne Land gründete die Stadt im Jahr 1199 und gab ihr eine politische Organisation in Form einer Jurade. Umgeben von Kalksteinhängen widmete sich Saint-Emilion dem Wein und handelte während des Hundertjährigen Krieges mit England. Die Stadt wurde mit Bürgerhäusern und Stadthäusern überzogen, während die reichen Besitzer ihren Wein in 70 Hektar unterirdischen Galerien lagerten. Von allen Dörfern Frankreichs ist Saint-Emilion sicherlich eines der reichsten an historischen Monumenten. Dazu gehören die Höhlenkirche Saint-Pierre, die vom 9. bis zum 12. Jahrhundert erbaut wurde, die Steinbrüche, die Katakomben, die Kapelle der Madeleine, die Komturei, das Kloster der Cordeliers und das der Dominikaner. Saint-Emilion ist auch eine rituelle Etappe auf dem Weg nach Santiago de Compostela, da die Pilger hier die Reliquien des heiligen Emilion in der unterirdischen Kirche ehren. Das Portal des Jakobinerklosters ist mit einer Skulptur aus dem 15. Jahrhundert geschmückt. Saint-Emilion ist das erste Weinbaugebiet, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Seine Landschaften ebenso wie sein Kulturerbe, seine Geschmäcker und der Charme dieser charaktervollen Stadt werden Sie mit Sicherheit in ihren Bann ziehen.