Reiseführer Bonifacio

Die Stadt verdankt ihren Namen dem toskanischen Markgrafen Bonifatius, der sie 828 gründete, um gegen die maurischen Invasionen zu kämpfen, die die Inselküste dezimierten. Es waren jedoch die Genuesen, die Herrscher über Korsika geworden waren, die Bonifacio zu einem uneinnehmbaren Ort machten, um die korsisch-sardische Meerenge zu kontrollieren. Der Legende nach wurden die 189 Stufen der so genannten "Treppe des Königs von Aragon" (die unter Denkmalschutz steht) in einer Nacht in den brüchigen Fels gehauen. Es scheint, dass dieser Zugang den Bewohnern die Möglichkeit bieten sollte, sich am tiefer gelegenen Brunnen Saint-Barthélemy mit Wasser zu versorgen. Das Geheimnis umgibt die engen Gassen der Oberstadt, die mit ihren an die Klippen gedrängten Häusern über ein reiches architektonisches Erbe verfügt. Sie erreichen die Stadt über den Anstieg Saint-Roch, dessen nach ihm benannte Kapelle an die Pest erinnert, die die Stadt im 16. In Bonifacio gibt es fünf Kirchen, die romanische, gotische, barocke und neobyzantinische Einflüsse aufweisen, und ebenso viele Bruderschaften, die an religiösen Feiertagen Prozessionen durchführen, die in der Karwoche ihren Höhepunkt finden. Bei einem Spaziergang auf den Anhöhen sollte man es nicht versäumen, in der Nähe des Friedhofs "Cimetière matin", der Einsiedelei Sainte-Trinité oder auf der Bastion de l'Etendard zu flanieren. In Bonifacio wird ein ligurischer Dialekt gesprochen, der sich von der korsischen Sprache unterscheidet. In der korsischen Sprache sagt man Bunifaziu, im Bonifazianischen Bunifazziu, aber niemals "Bonifatch".