Im Land der sprudelnden Äpfel.. Sobald der Herbst kommt, strömt das ganze Departement herbei. Mit Karren voller Fässer kommen die Leute aus Ramerupt, Arcis und Marcilly, um ihren Vorrat an neuem Cidre aufzufüllen. Am Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch keine Coca-Cola oder Frigidaire. Die Wiese zwischen Vaujurenne und Bois-le-Roi war nur ein Apfelbaumwald und die Landwirtschaft wurde mit Pferden betrieben. Im Jahr 1882 gab es allein in der Gemeinde Saint-Mards-en-Othe 360 ha Mostbäume, während ein Jahrhundert später, 1986, im Pays d'Othe aubois nur noch 14 Mostbäume standen! Es war eine gesegnete Zeit: Die Othéens gingen sogar so weit, über den Rhein zu exportieren. Im Jahr 1909 verließen fast 280 mit Äpfeln beladene Waggons die Bahnhöfe von Aix-en-Othe und Vulaines in Richtung Stuttgart. Zehn Jahre später produziert das Pays d'Othe 70 000 hl Apfelsaft! Ein wahres goldenes Zeitalter für den Cidre d'Othe: zehn Millionen Flaschen, Tausende von Apfelbäumen und ein Arsenal von Fässern und Pressen auf jedem Bauernhof. Im Oktober pumpten die Flaschenhälse endlos dicken, süßen Saft, den man schnell probieren wollte. Heute ist das Lied leider nicht mehr dasselbe. In der Nachkriegszeit haben die Flurbereinigung, die Mechanisierung, die intensive Landwirtschaft und die veränderten Geschmäcker dem Cidre-König den Garaus gemacht. Die Apfelbäume werden gerodet, um Getreide anzubauen. Der Cidre d'Othe scheint auf dem Altar des Fortschritts geopfert zu werden. Die Bauern produzieren ihn nur noch für den Eigenbedarf. Dennoch wurde im Mai 1961 in der Region Aix eine Route du Cidre ins Leben gerufen. Einige versuchen sogar, Produktionsgemeinschaften zu organisieren. Die eigentliche Initialzündung erfolgte im Jahr 1986, einem epochalen Jahr. Im Januar wird der Verband der Apfelweinerzeuger gegründet. Am 7. September findet in Aix das erste Kapitel der neuen Confrérie du taste cidre statt. Und dann markiert dieses Jahr vor allem den Erhalt der Capsules congés, des Stempels auf dem Korken, der den Verkauf ohne Passierschein ermöglicht. Alle Hoffnungen sind nun erlaubt... In weniger als zehn Jahren steigt der Cidre d'Othe wie Phönix aus der Asche auf. Die neue Generation übernimmt die Fackel einer jahrhundertealten Tradition. Der kommerzielle Geist kommt hinzu, vor dem Hintergrund des grünen Tourismus. Mittlerweile sind es etwa 20 Apfelweinbauern, die jedes Jahr dieses bernsteinfarbene Getränk herstellen, das ockerfarben ist wie die Erde, aus der es stammt, prickelnd und mit dem so charakteristischen Geschmack von "Feuerstein". Dieser Cidre vom Bauernhof aus reinem Saft, der weder pasteurisiert noch sterilisiert ist, wird noch immer in der reinsten Tradition des Pays d'Othe hergestellt.Cidre-Fest am 2. Wochenende im September.

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