Vignes du côté du lac de Côme © CaronB - istockphoto.com.jpg
Vignes de Bardolino © Flavio Vallenari - iStockphoto.com.jpg

Mailand, der erste Ansatz

Wenn Ihr Aufenthalt in Mailand beginnt, sollten Sie unbedingt zurAperitivo-Zeit eine der vielen Weinstuben ausprobieren. Unser Favorit ist Bicerin, eine kleine Weinbar, die es an Charme nicht fehlen lässt. Hier nimmt man sich die Zeit, Ihnen die Weine der Region zu erklären, und vor allem werden ausschließlich kleine Erzeuger geehrt.

Rund um den Gardasee

Die Weinbautradition in der Region um den Gardasee ist sehr alt. Das gemäßigte Klima und die gute Sonneneinstrahlung haben den Anbau von Weinreben schon immer begünstigt. Doch erst in den letzten Jahrzehnten hat die wissenschaftliche Forschung die besten Ausdrucksformen der lokalen Weinproduktion optimiert. Die DOC-Weine aus dem Garda gehen auf das Jahr 1967 zurück: Sie sind sehr beliebt und tief von der lokalen Geografie geprägt. Zu den verschiedenen Rebsorten gehören Trebbiano di Lugana, Riesling und Sangiovese, die die Grundlage für die gesamte Garda-Classico-Produktion bilden. Erwähnenswert ist auch der Bardolino, ein leichter Rotwein. Fahren Sie zum gleichnamigen Dorf am See. Auf einer Strecke von etwa 70 km kann man zahlreiche Weinbaubetriebe mit gemütlichen Weinkellern sehen, die nur wenige Schritte von alten Kirchen, mittelalterlichen Schlössern und Villen mit herrlichen Gärten entfernt sind. Man kann typische Weine probieren und kaufen: Bardolino Classico DOC, Bardolino DOCG, Bardolino Clairet DOC. Und man kann dort sogar das Weinmuseum in Bardolino besuchen(www.stradadelbardolino.com).
Der Amarone della valpolicella ist wohl der bekannteste Rotwein des Sees. Sein Anbaugebiet erstreckt sich von Verona bis zu den Ufern des Gardasees. Die Trauben werden 100 bis 120 Tage lang auf Gestellen (eine Art Tablett, auf dem die Trauben nicht gestapelt werden) getrocknet. Ein weiterer Rotwein, der hier recht bekannt ist, ist der Groppello del Garda, der auf etwa 90 Hektar angebaut wird. Es ist ein leichterer Wein im Vergleich zu den anderen Rotweinen der Region, ziemlich fruchtig, um die 13 Grad. Und für einen Roséwein geht man zum Chiaretto del garda. Die Weinbergsparzellen dieser Lage kann man insbesondere auf der Straße, die von Limone nach Sirmione führt, beobachten.

Rund um den Iseosee

In diesem Bereich finden Sie zweifellos das größte Weinanbaugebiet der italienischen Seen. Ob Sie nun ein Liebhaber oder ein Kenner sind, die Region ist voll von kleinen Nuggets und einem ganz eigenen Know-how. Die im Jahr 2000 gegründete Strada del Franciacorta ist eine Touristenroute, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Weinregion zu entdecken und so den Weintourismus zu entwickeln. Wir befinden uns hier im Herzen der Appellation Franciacorta. Die Weine aus Franciacorta werden in der ganzen Welt immer beliebter und erhalten immer wieder offizielle Anerkennungen; sie wurden sogar schon oft bei Galadiners im Weißen Haus serviert. Franciacorta ist ein Perlwein, der nach der Champagnermethode hergestellt wird und aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Blanc gewonnen wird. Es ist übrigens seine Méthode champenoise, die ihn von der Weinherstellung des Prosecco unterscheidet. Die Rebsorten können einzeln (recht selten) oder verschnitten sein. Hier sind einige Regeln zu beachten: Handlese, Gärung in Holzfässern und dann mindestens 18 Monate lang in der Flasche. Man findet mehrere Stile mit unterschiedlichen Zuckerdosierungen: der non dosé, ideal als Aperitif (der Zuckergehalt liegt unter 3 g), der extra brut, ebenfalls als Aperitif (der Zuckergehalt liegt zwischen 0 und 6 g), der brut, ideal als Wein während des gesamten Essens (der Zuckergehalt liegt unter 12 g), extra-sec (der Zuckergehalt liegt zwischen 12 und 17 g/l), sec (der Zuckergehalt liegt zwischen 17 und 32 g/l) und schließlich demi-sec, ein Wein ohne Jahrgang (süßer, zwischen 33 und 50 g/l).

Diese verschiedenen Dosierungen sind Teil von "Kategorien". Beginnen wir mit dem Satèn, der sich ideal als Aperitif eignet. Seine Besonderheit liegt darin, dass er nur aus den Rebsorten Chardonnay und Weißburgunder gewonnen wird und erst nach 36 Monaten Gärung zum Verkauf angeboten werden darf. Der Weißburgunder ist hier nicht vorgeschrieben und darf nicht mehr als 50 % der Mischung ausmachen. Eine weitere Kategorie ist der Millésimé (der auf dem Etikett das Jahr der Weinlese anzeigt). Er ist eine Mischung aus mehreren Weinen desselben Jahres, die mindestens 30 Monate lang gereift sind. Danach kommt der Rosé, der mindestens 25 % Pinot Noir enthält. Und schließlich der "Riserva", das ist entweder ein Rosé oder ein Sateen, der 60 Monate reift und 5 Jahre nach seiner Herstellung verkauft wird. Der letzte ist der klassische Franciacorta.

Lassen Sie sich also durch die Hügel streifen und halten Sie hier und da in den Weinkellern für ein paar Kostproben und in den Dörfern für einen Bummel durch die Trödelmärkte an. Hier einige unserer Lieblingskellereien: Ca' del Bosco und Bellavista in Erbusco, Bersi Serlini in Provaglio d'Iseo und Berlucchi in Borgonato di Corte Franca.

Obwohl die Weinberge von Franciacorta eher auf Weißwein ausgerichtet sind, produzieren sie dennoch auch einen Rotwein, den roten Curtefranca DOC, der verschiedene Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Barbera und Nebbiolo vereint.

In der Nähe der Stadt Bergamo ist ein Rotwein zu beobachten, der Valcalepio, der aus Cabernet Sauvignon und Merlot hergestellt wird. Und für den Weißweinteil sind die Rebsorten eine Mischung aus Weißburgunder, Chardonnay und Grauburgunder. Er wird auf 900 Hektar angebaut. Ebenfalls in der Nähe von Bergamo findet man die Moscato-Weine (Muskat) di scanzo. Er ist mit nur 31 Hektar die kleinste Appellation Italiens und wird ausschließlich in der Gemeinde Scanzorosciate angebaut. Seine Besonderheit liegt vor allem darin, dass er einer natürlichen Passerillage unterzogen wird - ähnlich der Technik des Strohweins (dieselbe Methode wie beim Amarone) - d.h. die Traubenbeeren werden an der Luft getrocknet, in diesem Fall mindestens 21 Tage lang.

Rund um den Comer See

Viel weiter nördlich von Bergamo, etwa 30 km nordöstlich des Comer Sees, wird auf etwa 50 Hektar ein ganz besonderer Rotwein angebaut: der Sforzato di valtellina. Man lässt die Nebbiolo-Trauben am Stock trocknen, um den Alkoholgehalt zu erhöhen, was zu Weinen führt, die leicht auf 15 Grad ansteigen. Unmittelbar nach der Lese werden die Trauben auf Gitter gelegt, die etwa drei Monate in einer trockenen, luftigen Umgebung stehen, die man "fruttai" nennt. In Frankreich zum Beispiel wird diese Methode für den Vin de paille verwendet.Nun bleibt uns nur noch, Ihnen viel Spaß bei Ihrem Besuch und der Entdeckung dieses reichen italienischen Erbes zu wünschen!