Restaurationen und kulinarische Veranstaltungen

Das Leben in Island ist teuer und auch wenn die einheimischen Produkte günstiger sind, sind sie dennoch teuer. Die Supermarktkette Bónus - erkennbar an der gelben Fassade mit dem rosa Schwein - bietet die besten Preise für Einkäufe. Zu den wichtigsten Produkten gehören Wurstwaren, Brot, Käse, Kekse und andere Produkte, die leicht zu transportieren sind. Es ist wichtig zu wissen, dass Island sehr dünn besiedelt ist und es außerhalb der Städte nur wenige Restaurants gibt. Daher werden Sie wahrscheinlich ein wenig selbst kochen müssen, vor allem, um Picknicksachen für das Mittagessen zuzubereiten.

In vielen Dörfern auf der Insel ist die Tankstelle der Mittelpunkt von allem: Benzin, Post, Bank, Bushaltestelle, Lebensmittelgeschäft und "Restaurant". Die Tankstellen öffnen früh am Morgen und schließen in der Regel zwischen 20:30 und 23:00 Uhr. Fastfood mag zwar billig erscheinen, aber in Island sind die Preise fast doppelt so hoch wie in Frankreich. Pizzerien sind eine gute Alternative, aber auch hier sind die Preise höher als in Frankreich. In Hotels gibt es oft Restaurants, die verschiedene Menüs anbieten, die in der Regel qualitativ hochwertig, aber manchmal teuer sind - mit Ausnahme von umfangreichen und reichhaltigen Frühstücksangeboten zu einem fairen Preis. Achten Sie jedoch auf das Ende der Öffnungszeiten, das in kleinen Hotels manchmal nicht über 21 Uhr hinausgeht, insbesondere in der Nebensaison. Es gibt natürlich auch viele klassische Restaurants mit unterschiedlichen Preisklassen, die Ihnen die isländische Küche näher bringen.

Die neugierigsten Feinschmecker können die lokalen Spezialitäten auch bei kulinarischen Veranstaltungen kennenlernen, wie dem mit Spannung erwarteten Þorrablót (sprich: thorrablot mit dem "th" wie im Englischen), einem Winterfest wikingerzeitlichen Ursprungs. In der Praxis bewegen sich die Termine - die von Jahr zu Jahr variieren - zwischen Ende Januar und Ende Februar. Man sollte vor allem Þorramatur ausprobieren, ein Buffet mit traditionellen isländischen Gerichten, die hauptsächlich aus getrockneten Fleisch- und Fischprodukten bestehen und mit rúgbrauð (sehr dichtes schwarzes Roggenbrot), Butter und viel Schnaps serviert werden.

Charakteristische Produkte

Die traditionell begrenzte Landwirtschaft konzentriert sich unter anderem auf Roggen, Gerste, Kartoffeln, Kohl, Karotten oder Rüben. Dank der geothermischen Energie kann man heutzutage Tomaten, Gurken oder Paprika in Gewächshäusern anbauen. Die Isländer bereichern ihre Küche auch mit wilden Produkten: Blaubeeren, Kamarinen (eine Art schwarze Beeren), Preiselbeeren, Rhabarber sowie bestimmte Arten von Algen und Waldpilzen. Die Viehzucht konzentriert sich historisch gesehen auf Schafe und in geringerem Maße auf Rind- und Schweinefleisch.

Die Isländer sind große Verbraucher von Milchprodukten. Natürlich darf man sich den dicken, cremigen Skyr nicht entgehen lassen, der einem Quark ähnelt und oft mit Sahne und Heidelbeermarmelade serviert wird. Es gibt alle Arten von Milch: nymjólk (Rohmilch), lettmjólk (Magermilch), kókómjólk: (Schokoladenmilch), súrmjólk (fermentierte Milch), aber auch Joghurt (jógúrt) und Sahnejoghurt (thykkmjólk). Butter(smjör) ist recht teuer, aber Sie finden auch preiswertere Alternativen wie smjörvi (leicht streichbare, fettarme Butter). Eis(ís) ist sehr beliebt und besonders cremig.

Das Land produziert nicht weniger als 80 Käsesorten, von denen einige dennoch den holländischen Käsesorten ähneln, wie brauðostur, tilsiter, óðalsostur, skólaostur und búri. Historisch gesehen wurden sie hauptsächlich aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt, heute wird Kuhmilch häufiger verwendet. Der Begriff gráðaostur bezeichnet Käse mit Petersilie. Mysingur

schließlich ist eine Art brauner Streichkäse, der seine Farbe und seinen süßen Geschmack einem Verfahren verdankt, bei dem die Molke karamellisiert wird. An den rund 5000 Kilometern Küste des Landes werden natürlich auch Meeresfrüchte angeboten. Der Lachs ist natürlich die wichtigste Fischart Islands, aber es gibt auch andere Arten: Schellfisch, Kabeljau, Hering, Steinbutt, Seezunge, Wittling, Makrele sowie verschiedene Meeresfrüchte wie Hummer, Muscheln oder Jakobsmuscheln. Nicht zu vergessen sind die Forellen, die es in den Seen und Flüssen reichlich gibt.

Ungewöhnliche Lebensmittel

Island hat aber auch einige Produkte, die den Uneingeweihten überraschen können. Svið ist wahrscheinlich das bekannteste. Dieser geräucherte und dann gekochte Schafskopf wird mit Kartoffelpüree serviert. Trotz seines wenig ansprechenden Aussehens ist sein - kräftiger - Geschmack angenehm. Hrútspungar ist eine gelierte Terrine aus Widderhoden, die wie ein Kopfkäse in dünne Scheiben geschnitten wird.

Aggressiver für die Geschmacksknospen ist Hákarl, das aus fermentiertem Fleisch des Grönlandhais besteht. Das Fleisch dieses Tieres, das als solches giftig ist, wird 6 bis 12 Wochen lang im Sand vergraben, bevor es aufgehängt wird, um noch ein paar Monate länger an der Luft zu trocknen. Durch diese radikale Behandlung werden die Giftstoffe aus dem Fleisch entfernt. Anschließend wird er in kleine Würfel geschnitten, die wie gummiartiger Speck aussehen. Der Geruch nach Ammoniak ist extrem stark, der Geschmack jedoch subtiler. Die Jagd auf Robben - deren Fleisch oft in Salzlake verarbeitet wurde - war entlang der Küsten üblich. Jahrhundert war auch der Walfang von Bedeutung, obwohl das Fleisch der an den Stränden angespülten Wale auch schon viel früher gewonnen wurde. Zwischen 1992 und 2006 war der Walfang zwar kurzzeitig verboten, ist heute aber wieder erlaubt, und der Verzehr von Walfleisch ist in Island auch heute noch selten.

Auch viele Vögel wurden gejagt, wie zum Beispiel Papageientaucher, Seevögel mit bunten Schnäbeln, deren Fleisch geräuchert wird. Andere Vögel waren beliebt wie Möwen, Lummen (Seevögel), Gänse, Enten und Schneehühner (eine Art weißes Rebhuhn). Das Rentier wurde vom skandinavischen Festland eingeführt und passte sich besonders gut an die isländische Heidelandschaft an. Sein Fleisch ist sehr beliebt und macht es zu einer teuren Delikatesse.

Viele dieser auf den ersten Blick ungewöhnlichen Spezialitäten waren jahrhundertelang eine wichtige Proteinquelle für die Isländer, als es noch keine Massentierhaltung gab und kaum Lebensmittel importiert wurden. Heute sind die meisten dieser Produkte sehr selten und werden vor allem auf folkloristische Weise verzehrt.

Die Klassiker der isländischen Küche

Unter den Fleischgerichten nimmt das Schaf einen wichtigen Platz ein: kjötsupa (Suppe aus Lammfleisch mit Kräutern und Gemüse), pylsur (Hotdog-Wurst), bjúgu (geräucherte Wurst), hangikjöt (geräucherte und gekochte Lammkeule, die kalt oder warm gegessen werden kann), kótilettur (Schafskoteletts, manchmal geräuchert) oder kjötbollur (Hackfleischbällchen). Der Begriff slátur oder "Schlachtung" bezeichnet zwei Produkte, die aus den Eingeweiden von Schafen hergestellt werden: blóðmör (Blutwurst) und lifrarpylsa (Leberwurst).

Lax oder Lachs, der isländische Fisch schlechthin, kann in einer Salz-Zucker-Mischung reyktur (geräuchert) oder grafinn (mit Dill mariniert) sein. Laxasalat ist ein Brotaufstrich aus Lachs, während Kaviar ein Brotaufstrich aus Tarama-ähnlichen Fischeiern ist. Harðfiskur ist eine Art getrockneter Fisch, meist Kabeljau, der mit gebuttertem Brot gegessen wird. Síld ist eine Spezialität aus eingelegtem Hering. Der deftigere plokkfiskur ist ein Kabeljau-Eintopf mit Kartoffeln, während die raffiniertere humarsúpa eine cremige Langustinensuppe ist.

Backwaren, Kaffee und Spirituosen

Die Bäckereien(bakarí) bieten verschiedene und oft sehr gute Brotsorten an, darunter auch rúgbrauð (Roggenbrot), das traditionell in der von Geysiren natürlich erwärmten Erde gebacken wurde. Flatbrauð sind ungesäuerte Roggenfladen, die sich perfekt für Sandwiches eignen. Bei den Süßigkeiten ist die Auswahl zwar nicht sehr groß, aber es gibt einige schmackhafte Gebäckstücke, insbesondere mit Zimt gerollte Brioches(cinnabon oder kanilsnúð), Schokoladenkuchen (skúffukaka), mehrschichtige Kuchen mit Pflaumenmarmelade (vínarterta) oder auch Krapfen (kleina). Der häufigste Nachtisch - vor allem zu Weihnachten - ist möndlu grautur, ein Milchreis mit Zimt.

Die Isländer sind auch die fünftgrößten Kaffeetrinker der Welt mit fast 20 kg pro Jahr und Einwohner, fast doppelt so viel wie die Franzosen. Es handelt sich in der Regel um klassische Longdrinks, die zu jeder Tageszeit getrunken werden, insbesondere als Snack mit Gebäck.

Die Prohibition wird oft mit den USA in Verbindung gebracht (1915-1989), aber auch Island führte eine Anti-Alkohol-Politik ein, die seltsamerweise vor allem für Bier galt, das wenig Alkohol enthielt und für Teenager verlockender war. Es gab aber auch kulturelle Gründe, da Bier mit Dänemark in Verbindung gebracht wurde, das bis 1944, als Island endlich offiziell seine Unabhängigkeit erklärte, die Oberhand über Island hatte. Seit der Aufhebung dieses Verbots feiern die Isländer jeden1. März den Tag des Bieres oder Bjórdagurinn.

Heute gibt es überall Leichtbier(öll) wie die Marke Viking. Zu den klassischenBieren (Bjór) gehören Egils Pilsner, Thule, Spegils, Egils Gull, Litli Jon oder Black Death. Bei den Schnäpsen findet man natürlich den Signaturschnaps Islands: brennivín, ein Kartoffelschnaps, der dem Wodka ähnelt, aber mit Kümmel und Kreuzkümmel aromatisiert ist und dem norwegischen oder schwedischen Aquavit ähnelt. Wodka findet man übrigens auch, ohne den mit isländischer Flechte aromatisierten Schnaps der Fjallagrasa-Destillerie zu vergessen. Abgesehen von Bars dürfen nur staatliche Geschäfte(vínbúð) starke Alkoholika, einschließlich Wein und Starkbier, verkaufen.