IAM, die legendäre Rapgruppe aus Marseille, hat vor kurzem eine Tournee durch die USA begonnen. Anlässlich ihres ersten Termins in Fort Lauderdale, Florida, war Akhenaton bereit, uns ein Interview zu geben.
Warum habt ihr euch für diese Tournee in den USA entschieden?Wir haben letztes Jahr etwas abrupt den Tourneeveranstalter gewechselt und bei dem amerikanischen Tourneeveranstalter "Live Nation" unterschrieben. Zu diesem Zeitpunkt wurde uns direkt angeboten, diese Tournee in den USA zu machen. Eigentlich hätten wir sie schon 1998 machen sollen, aber wir haben sie abgesagt, weil wir nach der langen Tournee mit L'école du Micro d'argent erschöpft waren. Wir machen also eine Art Nachholsitzung, 16 Jahre später. Und für uns ist es ziemlich logisch, hier zu sein, weil uns der amerikanische Rap schon immer in die Wiege gelegt wurde
Mögen Sie die USA?
Wir haben uns sehr darauf gefreut, zu kommen. Wirklich. Ich für meinen Teil habe Familie, die aus New York kommt, genau genommen aus Brooklyn, also kenne ich mich schon gut aus. Aber wenn wir hierher kommen, dann vor allem, um eine Art Inspirationsschub zu bekommen. Es erinnert uns an unsere Teenagerzeit, weil wir damals ziemlich oft nach New York gekommen sind. Es gibt Alben wie Ombres et lumières, für die wir vier Monate in New York bleiben durften, das war toll. Und auch als wir vor drei Jahren kamen, um Arts Martiens aufzunehmen, erlebten wir die gleiche Magie. Wir mögen dieses Land, weil es musikalisch sehr reich ist
Sie haben vor kurzem ein Soloalbum mit dem Titel " Je suis en vie" veröffentlicht
Manchmal ist man sich nicht bewusst, was der Wert des Lebens ist. Und es muss dazu kommen, dass man Menschen verliert, die einem sehr wichtig sind, um zu erkennen, wie viel Glück man hat, am Leben zu sein, oder man muss selbst in Gefahr sein... Ich hatte das Pech, dass einer meiner Elternteile sehr krank war, und diese Person, die mir sehr am Herzen liegt, hat eine Lebenskraft, die alles übertrifft. Das ist eine schöne Lebenslektion
Also habe ich ein viszerales Album zu diesem Thema gemacht. Im April wusste ich nicht, dass ich ein Album aufnehmen würde, das ich Ende August fertiggestellt habe. Es wurde in sehr kurzer Zeit gemacht und bleibt daher in der Tradition von Métèque et mat oder Sol Invictus, es ist sehr introspektiv.
Danksagung: Vielen Dank an Franck Bondrille von Entourage Entertainment Corp für seine Professionalität und die Vermittlung dieses Interviews.
