Remonter le temps

Wussten Sie schon? Köln hat römische Ursprünge, wie die Überreste eines der längsten Aquädukte des Römischen Reiches belegen! Im Mittelalter erlebten unsere drei Städte am Rhein eine unglaubliche religiöse und architektonische Fülle, die von karolingischen (zentrierter und basilikaler Grundriss, Laternentürme und Tribünen), ottonischen (Massivität der Volumen) und romanischen (Chöre mit drei Apsiden, die ein Kleeblatt bilden, Rundbögen, solide Strebepfeiler) Einflüssen geprägt war. In Köln gibt es 12 romanische Basiliken, darunter die beeindruckende Basilika der Heiligen Apostel. Das Bonner Münster St. Martin mit seinen fünf hohen Turmspitzen ist ein weiteres schönes Beispiel für diese romanische Kunst. Nach und nach gewannen die Städte an Macht, errichteten mächtige Festungen zum Schutz ihrer kopfsteingepflasterten Gassen und verwandelten sich in Kathedralenstädte. Dies gilt auch für Köln, dessen Dom, das Symbol der Flamboyant Gotik, zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Sie ist mit ihrer Länge von 145 m und ihren beiden 157 m hohen Türmen kaum zu übersehen. Es ist auch die Zeit der Burgen und Festungen, wie die mächtige Godesburg mit ihrem hohen Turm auf kreisförmigem Grundriss. Damals bestand die Stadtmauer von Köln aus nicht weniger als 12 Torburgen und 52 Wehrtürmen! Als Symbole der wachsenden Macht dieser Städte markieren die Rathäuser den Übergang von der Spätgotik zur Renaissance. Das Kölner Rathaus mit seinem gotischen Campanile und dem Kreuzgang und der Loggia, die ganz im Zeichen der Renaissance stehen, ist ein perfektes Beispiel dafür. Dann kommt der Barock, der die Schlösser mit extravaganten Verzierungen und einer ausgeklügelten Landschaftsarchitektur in elegante Paläste verwandelt. In Düsseldorf entwarfen die Kurfürsten die Palais Benrath und Jägerhof sowie den Hofgarten, den ersten und ältesten öffentlichen Park Deutschlands. U-förmige Grundrisse, von symmetrischen Flügeln flankierte Höfe, die Betonung von Achsen und Perspektiven kennzeichnen diese Architektur, wie auch das Schloss Poppelsdorf in der Nähe von Bonn zeigt.

Grandes cités modernes

Im 19. Jahrhundert wurden unter dem Einfluss von Stadtplanern und Landschaftsarchitekten die Festungsanlagen geschleift, die Städte vergrößert und vor allem modernisiert. In Düsseldorf wurde das ehemalige Verteidigungsgebiet in Parks und Boulevards umgewandelt, während in neuen Stadtvierteln Fabriken, Werkstätten und neue Hafen- und Eisenbahnanlagen entstanden. In Köln schuf Josef Stübben, der auch als "Stadtgestalter" bezeichnet wurde, die großen Ringstraßen, die Vorläufer der späteren Ringstraße, zu denen elegante Alleen mit Bäumen führten. Nach dem Ersten Weltkrieg war es Fritz Schumacher, der von Konrad Adenauer berufen wurde, um die Stadt durch eine Mischung aus Wohnungen, Gärten, öffentlichen Einrichtungen und historischen Gebäuden neu zu gestalten. Die Neo-Stile sind zunächst bei den Architekten beliebt, wie in Bonn das sehr neoklassizistische Palais Schaumburg und die Villa Hammerschmidt, die auch "das Weiße Haus von Bonn" genannt wird, belegen! Bahnhöfe und Brücken bieten oft eine erstaunliche Mischung aus Neogotik und Industriearchitektur, wie das ursprüngliche Gebäude des Bonner Hauptbahnhofs und vor allem die ikonische Hohenzollernbrücke in Köln mit ihren großen Metallbögen. Eine Mischung, die die kommende Moderne ankündigt. Der Deutsche Werkbund, der vor allem von dem berühmten Architekten Peter Behrens getragen wurde, wollte die Errungenschaften der Industrialisierung nutzen und gleichzeitig die handwerklichen Fähigkeiten bewahren. In Köln entwarf die Bewegung ihre programmatische Ausstellung, auf der erstaunliche und sehr expressionistische Gebäude aus dem Boden gestampft wurden. In Düsseldorf setzte der Architekt Wilhelm Kreis, der Peter Behrens als Leiter der Akademie für dekorative Künste ablöste, seinen Stempel auf. Er war der Architekt des großen Konzertsaals der Stadt mit seiner imposanten Kupferkuppel, die von 16 Betonpfeilern getragen wird und eine Mischung aus Zweckarchitektur und barocken Reminiszenzen darstellt. Das Bonner Bundeshaus mit seinen einfachen, weißen, geometrischen Volumen erinnert eher an die Reinheit des Art Déco und des Bauhaus-Stils. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden unsere drei Städte ausgeblutet zurückgelassen. Der Wiederaufbau wird zu einer großen Herausforderung. In Köln bevorzugte Rudolf Schwarz den Backstein und baute viele Gebäude originalgetreu wieder auf, wie die beeindruckende Synagoge in der Roonstraße mit ihrer schönen Rosette. Der Wiederaufbau war jedoch auch eine Gelegenheit, sich mit Strukturen aus Glas, Metall und Stahl der Moderne zuzuwenden. Göttfried Böhm, Träger des berühmten Pritzker-Preises (Nobelpreis für Architektur), drückte Köln seinen Stempel auf. Er arbeitete an der neuen Stadtplanung rund um den Dom und entwarf innovative und expressionistische Betonstrukturen wie die St. Gertrud-Kirche. In Bonn war Egon Eiermann für den Langen Eugen verantwortlich, das größte Stahlgebäude des Landes - immerhin fast 117 m hoch

Effervescences contemporaines

In Düsseldorf kann man den Medienhafen nicht verpassen, ein vollständig renoviertes Hafenviertel, in dem drei strahlend weiße Gebäude aus Backstein, Stahl und Putz von Frank Gehry miteinander tanzen. In der Stadt befindet sich auch das 200 m lange FLOAT Building, das in sechs kubische Volumen unterteilt ist und dessen nachhaltige Architektur von Renzo Piano entworfen wurde. Verpassen Sie auch nicht das unklassifizierbare Pebble's, dessen Name sich auf seine glatte, transparente Schale bezieht, die an einen Kieselstein erinnert, und den Kö-Bogen 2, der die größte begrünte Fassade Europas besitzt! In den Himmel über Bonn ragt die kurvige und schlanke Silhouette des Post Towers, des höchsten Wolkenkratzers der Stadt, der von dem berühmten Büro Helmut/Jahn entworfen wurde und ein erstaunliches Belüftungssystem beherbergt, das aus einzelnen Kästen besteht, die auf jeder Etage angebracht sind, um Luftverluste zu vermeiden. Dasselbe Büro hat auch die neue Halle des Flughafens Bonn-Köln entworfen, die dank einer Struktur aus Stahlschirmen sehr hell ist. Und auch Köln ist nicht zu unterschätzen. Dort werden Sie das Weltstadthaus mit seinen organischen Formen entdecken, die laut den Einwohnern an einen Wal erinnern! Dieses beeindruckende Gebäude (130 m lang, 4900m2 große Glasfassade aus 6800 einzelnen Kacheln) stammt von Renzo Piano. Dem berühmten Schweizer Architekten Peter Zumthor verdanken wir das sehr schöne Kolumba-Museum. Für diesen Anlass entwickelte der Architekt einen Ziegelstein, der sich an die eleganten gotischen Rippen des ursprünglichen Gebäudes, auf dem das Museum basiert, der Kirche St. Kolumba, anpassen konnte. Und nicht zu vergessen die Kranhaüser, die ikonischen Kranhäuser, die zum Symbol der Stadt geworden sind und deren Strukturen auf 34 stabilisierenden Pfeilern ruhen, die 20 m tief in den Boden gepflanzt wurden. Erstaunlich!