Grotte dans le parc national Viñales © Tricia Daniel - Shutterstock.com.jpg
Parc national d'Alejandro de Humboldt © Rudolf Ernst - iStockphoto.com.jpg

Nationalparks und Biodiversität

Das Land schützt etwa 22 % seines Territoriums in Schutzgebieten, in denen der Zugang streng geregelt ist, um die Umwelt und die Arten zu schützen. Zu den Nationalparks des Landes gehören u. a. :

Alejandro-de-Humboldt-Nationalpark: Benannt nach dem berühmten Wissenschaftler und Entdecker Alexander Humboldt (der sich in Kuba aufhielt), gehört der Park im Osten der Insel zum UNESCO-Weltkulturerbe, insbesondere wegen seiner großen floristischen Vielfalt. Sein Wald beherbergt ein Drittel endemischer Arten.

Nationalpark Sierra Maestra: Er schützt die gleichnamige Bergkette, das höchste Gebirge des Landes, und seine Waldökosysteme, die sehr reich an biologischer Vielfalt (Vogelwelt) sind.

Nationalpark Desembarco del Granma: UNESCO-Weltkulturerbe, liegt im Südosten des Landes und schützt bemerkenswerte Kalksteinklippen an der Küste. Die Terrassen von Cabo Cruz stellen ein weltweit einzigartiges Natur- und Landschaftserbe dar.

Nationalpark Viñales (Pinar del Río): Der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Park schützt ein ganzes landwirtschaftlich genutztes Tal des Landes und ein bemerkenswertes geologisches Erbe (Höhlen, Mogotes oder Kalksteinhügel).

Nationalpark der Halbinsel Guanahacabibes: Der Park liegt im Westen der Insel und schützt die gleichnamige Halbinsel mit ihren zahlreichen archäologischen Stätten.

Nationalpark Montemar (Matanzas), ehemals Park Ciénaga de Zapata: Der auf der Halbinsel Zapata im Südosten des Landes gelegene und von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärte Park schützt bemerkenswerte Feuchtgebiete (ausgedehnte Sumpfgebiete) sowie eine bedeutende floristische Vielfalt (über 900 Pflanzenarten und fast 200 Vogelarten).

Bariay National Monument Park: DerPark liegt in der Bariaye-Bucht und beherbergt die erste von Christoph Kolumbus 1492 entdeckte Stätte (archäologisches Museum).

Caguanes-Nationalpark: DerPark liegt in der Bucht von Buenavista und schützt die Ökosysteme der Cayos de Piedra (Inseln). Er beherbergt u. a. Mangroven, Höhlen (Humboldt-, Ramos-, Los Chivos-Höhlen), archäologische Stätten und eine große Vielfalt an Fauna (Fledermäuse, Schlangen).

Naturreservat der Gärten der Königin (Jardines della Reina): Dieses Schutzgebiet beherbergt Mangroven und Korallenriffe des Archipels der Gärten der Königin.

Die Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft

Die Erhaltung der Biodiversität geht über diese Erhaltungsmaßnahmen hinaus. Die agrarökologischen Praktiken, die in Kuba seit etwa 30 Jahren angewandt werden, tragen dazu bei, die Dynamik der Populationen, darunter auch der Bienen, aufrechtzuerhalten. Während die Bienen weltweit zurückgehen, geht es ihnen in Kuba gut, was mit dem Verzicht auf Pestizide zusammenhängt.

Das Embargo der USA und der Zusammenbruch der UdSSR im Jahr 1990 führten in Kuba, wo es keine landwirtschaftlichen Geräte und chemischen Produktionsmittel gab, zu einer raschen Umstellung der Landwirtschaft. Der Übergang basierte auf der Anwendung agrarökologischer Techniken (d. h. der Nutzung ökologischer Prozesse). So entwickelte sich eine Landwirtschaft der Nähe, die auch Gärten und städtische Gebiete einbezog, auf manuellen Fertigkeiten und tierischer Zugkraft beruhte und es ermöglichte, die Menschen zu ernähren und dabei das Leben zu respektieren. Im Jahr 2010 wurde dieser landwirtschaftliche Wandel auf höchster Ebene gewürdigt, indem der kubanische Agrarwissenschaftler Humberto Ríos für seine Arbeit über Biodiversität und die kubanische Landwirtschaft mit dem Goldman-Umweltpreis ausgezeichnet wurde.

Kuba im Angesicht des Klimawandels

Kuba ist besonders anfällig für den Klimawandel. Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Extremereignissen, darunter neun schwere Hurrikane in den letzten 20 Jahren. Die Wasserknappheit und der Wasserstress könnten sich weiter verschärfen. Der Anstieg des Meeresspiegels birgt das Risiko von Küstenüberflutungen, was zu einer beschleunigten Erosion, einem möglichen Verlust von 6% der Inselfläche und einer Verschlechterung der Mangrovenwälder führt, die als Pufferfeuchtgebiete, Reservoirs für die biologische Vielfalt, Filter für die Wasserqualität und Schutzgebiete für die Küsten dienen. Angesichts dessen hat das Land einen Plan aufgestellt, der Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an ihn umfasst. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Entwicklung der oben erwähnten agroökologischen Landwirtschaft, die Wiederaufforstung sowie Maßnahmen im Bereich der Wasserwirtschaft (Sanierung von undichten Wasserleitungen, Verbesserung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung). Das Thema Energie ist nach wie vor präsent. Da Kuba stark von fossilen Brennstoffen (importiertes Öl) abhängig ist, sind auch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden und zur Umstellung auf erneuerbare Energien geplant. Die Instandsetzung des Stromnetzes ist ebenfalls Teil des Aktionsprogramms, da der Stromtransport etwa 16% Leitungsverluste verursacht.

Anders reisen

Es ist möglich, sich für eine schlichtere und authentischere Reise zu entscheiden, indem man weniger belastende Lebensweisen bevorzugt, die sanfte Mobilität, Gastfreundschaft bei Einheimischen und Lokavorismus miteinander verbinden. Außerdem sollte man auf einen vernünftigen Umgang mit Ressourcen achten und bestimmte umweltschädliche Produkte (z. B. Sonnencremes mit bestimmten chemischen Filtern) oder Abfallerzeuger wie Plastikflaschen oder Einwegplastik vermeiden. Es ist durchaus möglich, sich in Kuba mit sanfter Mobilität fortzubewegen. Es gibt ein Eisenbahnnetz, das alle Provinzen bedient. Auch Radreisende machen sich jedes Jahr mit dem Fahrrad auf den Weg auf die Insel. Kuba bietet auch zahlreiche Möglichkeiten, bei Einheimischen unterzukommen. Und nicht zuletzt können Sie biologische und lokale Lebensmittel genießen. Die internationale Slowfood-Bewegung ist in Kuba besonders stark vertreten. Sie setzt sich für eine "saubere, faire und gute" Ernährung ein, die die Erzeuger und das Leben respektiert. Sie hebt das lokale Know-how hervor und erfasst Ansätze rund um die landwirtschaftliche Biodiversität und gastronomische Traditionen wie die Macabi-Fischbällchen (slowfood.de). Da angesichts der ökologischen Notlage jede Geste zählt, haben wir alle eine Rolle zu spielen, sowohl in unserem Alltag als auch auf unseren Reisen.