Klima Schweiz

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Glacier d'Aletsch dans les Alpes Bernoises © cdbrphotography - iStockphoto.com.jpg

Strohhüte oder Wollmützen? Die Schweiz wird Sie immer wieder mit ihrem Klima überraschen! Die besondere Geografie des Landes bietet ein vielfältiges Klima, das sich in vier große Klimaregionen gliedert: den Jurabogen, die Alpen, das Mittelland und das Tessin. Das Klima ist kontinental geprägt. Von Juni bis September liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen 18 °C und 28 °C und variieren je nach Höhenlage. Pro 1 000 m Höhenunterschied kann man bis zu 6 °C verlieren. Der Sommer eignet sich gut, um die Schweiz zu erkunden, da Sie nicht unter großer Hitze leiden und die Wanderungen bei angenehmen Temperaturen stattfinden. Der Herbst ist eine wunderschöne Zeit mit milden Temperaturen im Mittelland und an den Seen. Der Winter ist natürlich strenger und ermöglicht alle nordischen Aktivitäten: von Fondue im Iglu über Tauchen in eisigen Seen bis hin zu Skitouren in einem der 200 Skiorte und auf den 7.123 km Pisten.

Alpenland mit Klimaschwankungen

In der Schweiz herrscht je nach Region ein unterschiedliches Klima. Das Relief und die Alpen sind vorherrschend und beeinflussen das kontinentale Klima, doch einige Regionen haben ein viel milderes Klima. Der Jurabogen: Im Sommer ist das Klima sehr angenehm für Wanderungen und Radtouren, und im Winter kann man auf den zugefrorenen Seen des Vallée de Joux Skilanglauf betreiben. Diese Region ist vor allem für die Freizeitgestaltung mit der Familie beliebt.

Im Mittelland, das als Diagonale zwischen dem Genfer See im Südwesten und dem Bodensee im Nordosten definiert wird, sind die klimatischen Bedingungen weder zu heiß noch zu kalt und es fällt nur wenig Regen. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in diesem Teil. Die Seengebiete des Mittellandes sind am privilegiertesten, weshalb hier auch viele Weinberge angelegt sind, wie z. B. das Lavaux, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Hauptstadt Bern, die 500 m über dem Meeresspiegel im Mittelland liegt, hat eine Durchschnittstemperatur von 0 °C Grad im Winter und 18,5 °C im Sommer. Zürich verzeichnet ähnliche Durchschnittswerte und weist in den Wintern bewölkte Tage auf. Genf hat aufgrund seiner Lage weiter im Westen und am Genfer See ein milderes Klima. Schneefälle sind selten, die Sommer sind warm und sonnig. Dank seiner großen Wassermasse temperiert der Genfer See die Region und im Winter gibt er die im Sommer gespeicherte Wärme wieder ab. In Lausanne und insbesondere in Montreux herrscht ein Mikroklima, das die Temperaturen mildert. Man spricht auch von der "Waadtländer Riviera", wo das milde Klima eine üppige, mediterran anmutende Vegetation mit Weinbergen, Obstbäumen, Palmen an den Promenaden usw. begünstigt

Die Alpen (60 % der Landesfläche) bilden eine Ansammlung von Mikroklimata, die vom mediterranen bis zum arktischen Klima reichen. Die Alpen sind die bevorzugte Region für den Wintersport. Von familienfreundlichen Orten wie Champéry im Wallis bis hin zu schicken Orten wie St. Moritz in Graubünden oder dem höchstgelegenen Ort Zermatt (3.899 m) gibt es nicht weniger als 346 Skigebiete. Ein verrücktes Erlebnis ist es, im Sommer den Pulverschnee zu berühren. Skifahren auf den Gletschern der Alpen ist das ganze Jahr über möglich. Eine weitere Besonderheit, die mit den Alpen verbunden ist, sind ihre Winde. Der Föhn, ein lokaler Wind, weht die Berge hinunter. Er ist warm und trocken, führt im Frühjahr zu einer schnellen Schneeschmelze und begünstigt den Ackerbau. Er weht vor allem im Frühling und Herbst und kann Geschwindigkeiten von über 150 km/h erreichen. Die Bise oder der örtliche Mistral hingegen ist ein Nordwind, der häufig im Frühling und Winter weht und die Stege der Seen zufrieren lassen kann. Den örtlichen Sprichwörtern zufolge weht sie in der Regel in ununterbrochenen Böen drei, sechs oder neun Tage hintereinander.

Das Tessin im Süden des Landes schließlich verfügt über ein wärmeres Klima und ein mediterran beeinflusstes Ambiente. Die Alpen wirken hier als Barriereeffekt. Es genießt fast 2300 Sonnenstunden pro Jahr, verglichen mit 1700 in Zürich oder 1600 in Turin, obwohl es in Italien liegt. Das Klima ist mild und die Vegetation entlang der Seen ähnelt den südlichen Ländern. Hier spricht man Italienisch, genießt Spezialitäten mit typischen Akzenten und vor allem werden die Terrassen bis spät in die Saison hinein besetzt. Im Sommer ist jedoch Vorsicht geboten, da es abends recht häufig zu Gewittern kommt und der Herbst regnerisch erscheinen kann.

Die Schweiz, das Land der Eiszapfen und Aprikosen!

49 Gipfel über 4000 m, davon 39 im Wallis und 9 in Bern: Die Schweiz ist in erster Linie als Alpenland bekannt und hat seit dem 18. Jahrhundert Bergsteiger aus aller Welt immer wieder in ihren Bann gezogen. Sein Bergklima begünstigt den ewigen Schnee und Skifahren auf den Gletschern wird im Sommer ermöglicht. Der Schweizer Tourismus basiert hauptsächlich auf den Ferienorten und dem Wintersport. Aprikosen im Herzen der Alpen? Sie träumen nicht, auch die Schweiz hat ihr Rhonetal mit Obstbäumen und Weinbergen dank des Mikroklimas im Kanton Wallis. Die Besonderheit des Zentralwallis ist, dass es von hohen Bergen umgeben ist, die es vor Meerestiefs schützen. Die Tage sind sonnig und die Nächte kühl, was für den Anbau von Obstbäumen und Weintrauben günstig ist. Die Rhône bewässert diese fruchtbaren Böden in so exponierter Lage reichlich.

Die globale Erwärmung

Vor 20 000 Jahren war die Schweiz eine Landschaft aus Eis. Dennoch ist das Land mehr als andere Länder besonders stark vom Klimawandel betroffen. Seit der vorindustriellen Zeit ist die Durchschnittstemperatur hier um fast 2 °C gestiegen, doppelt so stark wie der globale Durchschnitt. Könnten die Gletscher verschwinden? Es ist alarmierend und real... Die Gletscher, die seit Jahrtausenden bestehen, werden verschwinden, und das ist unumkehrbar. Sie gehen jedes Jahr zurück und das Pariser Abkommen besagt, dass bis zum Jahr 2100 nur 48 der 1400 Gletscher in der Schweiz überleben werden. Der größte Gletscher Europas (23 km), der Aletschgletscher in den Berner Alpen, wird 90 % seiner heutigen Fläche verlieren. Der Rhonegletscher hat seit 1850 350 m und in den letzten zehn Jahren 40 m an Dicke verloren. Auch wenn dies nicht zu leugnen ist, werden experimentelle Mittel eingesetzt, um das Schmelzen der Gletscher zu verlangsamen. Manchmal werden Schutzplanen aus Geotextilien über die Gletscherzunge gezogen, um sie vor UV-Strahlung zu isolieren. Diese isolierenden Planen verlangsamen zwar nur minimal, haben aber dennoch eine Schutzfunktion. Um das Leben eines Gletschers zu verstehen, beschreibt das Aquatis-Museum in Lausanne den Rhonegletscher auf pädagogische Weise.

Angesichts der zunehmenden potenziellen Gefahren, die durch die globale Erwärmung entstehen, ist in der Schweiz ein echtes Bewusstsein zu spüren. Der Tourismus orientiert sich an einer nachhaltigeren Entwicklung und fördert mit Hilfe von Labels und Partnern verantwortungsvollere Handlungen.