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Nationalparks

In Tirol, einem Berggebiet mit empfindlichen und bemerkenswerten Ökosystemen, gibt es zwei Nationalparks sowie Naturparks, die von zahlreichen Wander- und Radwegen durchzogen sind.

Nationalpark Hohe Tauern: Er liegt zum Teil in Kärnten und zum Teil in Tirol und ist der größte Nationalpark Mitteleuropas. Er ist für seine prächtigen Landschaften bekannt und beherbergt eine reiche biologische Vielfalt.

Nationalpark Stilfser Joch: DerNationalpark, der zwischen dem Trentino, der Lombardei und Südtirol liegt, beherbergt hohe Berge, Seen und Wälder, die im Laufe der Jahreszeiten wunderschöne Landschaften bieten.

Zu den Naturparks gehören :

Naturpark Karwendel: In Nordtirol, nördlich des Inntals gelegen, bietet er eine große Vielfalt an Lebensräumen und eine sehr reiche Biodiversität.

Naturpark Zillertaler Alpen: in Nordtirol, bei Bergsteigern sehr bekannt, beherbergt er 85 Gletscher und atemberaubende Landschaften.

Naturpark Fanes-Sennes-Prags: in Südtirol gelegen, beherbergt er äußerst malerische Landschaften, hohe Berge und Seen, Almen und Hochplateaus. Neben seiner Geologie ist auch seine Biodiversität außergewöhnlich.

Naturpark Schlern-Rosengarten: in Südtirol, beherbergt die symbolträchtigen Berge der Dolomiten (Santnerspitze und Uringer) und ihre reichen Ökosysteme.

Auf dem Weg zu einer resilienten Landwirtschaft

Im Jahr 2021 war Österreich mit mehr als einem Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche, die biologisch bewirtschaftet und zertifiziert wurde, weltweit führend in diesem Bereich. Dieser Erfolg ist auf die Pionierarbeit der Landwirte in der Zwischenkriegszeit, die Strukturierung des Sektors seit den 1960er Jahren, die Kommunikation in den Medien und die finanzielle Unterstützung durch den Staat zurückzuführen. Auch Supermärkte sind seit den 1990er Jahren am Vertrieb von Bioprodukten beteiligt. Der Verbrauch von Produkten aus ökologischem Landbau wächst im ganzen Land.

In Italien, in Südtirol, werden Stimmen laut, die sich für die Entwicklung des ökologischen Landbaus einsetzen, in einer Landschaft, die von intensivem Obstanbau mit hohem Pestizidverbrauch geprägt ist, auf den fast ein Viertel der europäischen Produktion entfällt. Der ökologische Landbau entwickelt sich jedoch, wobei 10 % der Apfelproduktion in der Region ökologisch angebaut werden. Die Gemeinde Mals Venosta in Südtirol war dank des Aktivismus ihrer Einwohner und trotz der mächtigen Pestizidlobby Vorreiter in diesem Bereich. Sie wurde nach einem Referendum im Jahr 2014 zur ersten pestizidfreien Gemeinde Europas. Genauer gesagt wurde eine Regelung eingeführt, die das Ausbringen von Pestiziden rund um die Häuser verbietet, wodurch der Einsatz von Pestiziden in der Gemeinde aufgrund der geringen Größe der Grundstücke hinfällig wurde.

Angesichts der ökologischen Notlage

Tirol ist besonders anfällig für den Klimawandel. Ein wissenschaftlicher Evaluierungsbericht wies 2014 darauf hin, dass der Temperaturanstieg im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter in den Alpen bereits bei rund +2 °C liegt. Der Klimawandel könnte zu häufigeren und intensiveren Extremereignissen (darunter Überschwemmungen, Dürren, Erdrutsche, Waldbrände) führen. Das Abschmelzen der Gletscher - 80% davon könnten in den Alpen bis zum Ende des Jahrhunderts verschwinden - würde die Landwirtschaft und die Erzeugung von Wasserkraft gefährden. Angesichts dieser Situation hat sich Österreich das Ziel gesetzt, ab 2030 CO2-neutral zu sein. Neben den bereits erwähnten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Mobilität möchte das Land auch steuerliche Anreize schaffen und Maßnahmen wie das Verbot von Ölheizungen bis 2035 einführen. Der Energiemix, der zu zwei Dritteln aus fossilen Energieträgern besteht, soll durch erneuerbare Energien (Wasserkraft, Biomasse) auf 50 % im Jahr 2030 erhöht und weiter ausgebaut werden (Windkraft, Solarenergie). Die Energieeffizienz ist neben der Sparsamkeit und der Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Hebel.

Auch die Zivilgesellschaft sorgt für den Klimaschutz. So haben mehr als 160.000 Menschen eine Petition gegen ein Mega-Projekt unterzeichnet, das die beiden Gletscher der Skigebiete Pitztal und Söldenn verbinden soll. Die Bauarbeiten, die 130 Millionen Euro kosten sollen, erfordern unter anderem Sprengungen und Betonarbeiten, um einen Tunnel, einen Wasserspeicher und Skilifte zu errichten. Die Bevölkerung des österreichischen Bundeslandes Tirol hat sich 2017 ebenfalls gegen die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 ausgesprochen.

Erwähnenswert ist das Vinschgau in Südtirol, das in den Alpen als Vorreiter der Gemeinwohlökonomie gilt. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der auf Ökologie, sozialer Gerechtigkeit und Solidarität beruht, um Lebensqualität und Resilienz zu entwickeln. Dies hat sich beispielsweise in der Einführung spezifischer Kriterien bei der öffentlichen Auftragsvergabe niedergeschlagen. Weitere Informationen zu solchen Initiativen finden Sie unter www.cipra.org.

Machen wir uns auch bewusst, dass unsere Aktivitäten Auswirkungen erzeugen und dass wir auch Akteure des Wandels sind.

Für "slow travel" eintreten

Österreich hat sich eine ehrgeizige Politik zur Förderung kohlenstofffreier Mobilität auf die Fahnen geschrieben. Eine Strategie, die auf dem Ausbau seines Eisenbahnnetzes beruht, das heute 27 Strecken umfasst. Das Land hat außerdem ein Budget von 7 Milliarden Euro angekündigt, um das gesamte Netz bis 2035 zu elektrifizieren. Die Region, die mit dem Zug erreichbar ist, ist auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Nordtirol bietet fast 1.000 km Radwege mit entsprechenden Dienstleistungen (Verleih usw.). Dazu gehören die Inn-Radroute, die Via Claudia Augusta, der Drauradweg, die Etsch-Radroute und EuroVelo7. Ein Netzwerk von Alpendörfern, Alpine Pearls, bietet seinerseits ein autofreies Tourismusangebot(www.alpine-pearls.com)

. Ein weiterer Pfeiler des Klima- und Lebensschutzes sind Lebensmittel, die aus kurzen, lokalen Kreisläufen stammen und mit agrarökologischen Verfahren hergestellt werden. Die Slowfood-Bewegung entwickelt neben anderen Aktionen Ökotourismusprogramme rund um das Thema Ernährung und unterstützt Kleinbauern (slowfood.it). Das Netzwerk Agriturismo wiederum vereint Bio-Bauernhöfe, die Besucher willkommen heißen(www.agriturismo.it/fr).