Theater Vogesen

Seit 1895... Dieses Datum bezieht sich nicht auf eine berühmte Schokoladenwerbung, sondern auf die Gründung des Theaters von Bussang auf Initiative des Schriftstellers Maurice Pottecher. Der Effekt ist ähnlich: genauso zart schmelzend!

Jeden Sommer außer in Kriegszeiten wurden Aufführungen gezeigt, die für jeden Geschmackssinn ein Genuss waren. Die im hinteren Teil einer Scheune installierte Bühne, die nach und nach vergrößert wurde und sich mit Logen und einer Küche umgab, konnte den Pioniergeist der einfach angeordneten Bänke bewahren, um nach dem Wunsch des Gründers "das Volk vom Volk zu ernähren". Pierre Guillois, der derzeitige Direktor des Theaters, hat in seinen Händen ein Juwel und Nuggets, junge Talente, Laienschauspieler, die oft von Profis ausgebildet wurden und für die die Erfahrung, in Bussang Regie zu führen, unvergesslich bleibt. Hier wurden Stücke aufgeführt, die von Molière, Hugo, Gogol, Renard, Shakespeare und vielen anderen geschrieben wurden. Die Zuschauer kommen immer wieder. Man sagt sogar, dass einige schon seit Generationen kommen. Im letzten Winter wurde eine Geschichte aus den Bergen erzählt, Der Fall Henry und Vincendon im Winter 1956 und man tourte mit einem 12-minütigen Stück für "durchschnittliche Westler" durch die Weihnachtsmärkte!

Die Stadt Epinal zögert nicht, zahlreiche kulturelle Veranstaltungen zu fördern, insbesondere durch ihr Stadttheater. Das Theater mit einer Kapazität von 330 Plätzen ist im reinsten Rokoko-Stil gehalten. Ein prestigeträchtiges Gebäude im Herzen des Stadtzentrums, nur wenige Schritte von der Markthalle entfernt. Es wurde 1806 nach den Plänen des Architekten Grillot (Architekt des Justizpalastes in Epinal) in Zusammenarbeit mit Navière, dem ordentlichen Ingenieur des Straßen- und Brückenbauamtes, erbaut und hat sich die Atmosphäre der Epoche bewahrt, in der zahlreiche Truppen auftreten.

Das Théâtre du Peuple de Bussang ist wohlbekannt, das Théâtre de Verdure de Plainfaing dagegen weniger. Obwohl die beiden einige Ähnlichkeiten aufweisen, sind ihre Geschichten doch recht unterschiedlich. Anfang des Jahrhunderts hatte der Dorflehrer Aimé Dodin die Idee, dieses Holzgebäude für seine Schüler zu bauen, damit sie die frische Bergluft in vollen Zügen genießen konnten. In einer Zeit, in der die Tuberkulose noch viele Opfer forderte, war das alles andere als töricht. Im Jahr 1985 beschloss ein Verein aus dem Dorf, oder besser gesagt eine Gruppe guter Freunde, das zerstörte Gebäude wieder aufzubauen. Mit einer gepflasterten Bühne und Tribünen für bis zu 600 Personen wurde eine neue Kulturstätte geschaffen. Im Jahr 1997 fand hier übrigens das erste Amateurtheaterfestival statt. Aber es handelt sich auch um einen Ort der Entspannung, der u. a. einen Kinderspielplatz, Spiele usw. bietet. Ein lebendiger Ort der Kultur.