Die Weitergabe von Legenden

Obwohl Legenden viel mündlich und in Liedern überliefert werden, tragen Schriftsteller im Laufe der Jahrhunderte zu ihrer Bewahrung bei. Bereits im 12. Jahrhundert brachte Chrétien de Troyes die Artusliteratur auf den Weg. Seitdem hat das Artus-Epos viele namhafte Autoren und sogar Shakespeare inspiriert, dessen König Lear angeblich von der keltischen mythologischen Figur des Meeresgottes Lir inspiriert wurde. Und die Überlieferung geht weiter dank John Steinbeck mit König Artus und seine tapferen Ritter, Jean Cocteau und seinem Stück Die Ritter der Tafelrunde, Guillaume Apollinaire, der mit 18 Jahren einen Roman über Merlin schrieb, L'Enchanteur pourrissant, Boris Vian und seiner Oper, die die Geschichte von Lancelot neu aufrollt, Le Chevalier de neige, oder René Barjavels Neuinterpretation der Artuslegende in L 'Enchanteur.. Die Liste derer, die sich von diesem mythischen Epos, das im Wald von Brocéliande, der heute Paimpont heißt, im Osten des Departements entspringt, inspirieren ließen, ist lang und faszinierend. Zu nennen sind auch der talentierte Schriftsteller bretonischer Herkunft Jean Markale und sein umfangreiches Werk über das Thema, für das er sich leidenschaftlich begeisterte, insbesondere das Werk Brocéliande et l'énigme du Graal (Brocéliande und das Rätsel des Grals).

Und die Märchen und Legenden des Morbihan sind die Quelle zahlreicher Bücher, z. B. von Anatole le Braz, darunter La Légende de la mort, eine Sammlung über den Ankou, die bretonische Figur des Todes, oder des Autors Xavier Hussön, u. a. Merveilles et Légendes du Morbihan, ein Buch, das von allen Generationen geschätzt wird! Übrigens kommen auch die Kinder nicht zu kurz und es gibt eine Vielzahl von Büchern über bretonische Legenden, die ihnen gewidmet sind! Von Elouan et les Korrigans von Christophe Boncens für die Kleinsten bis hin zu Michael Morpurgos Buch für junge Leser Le Roi Arthur- die Auswahl ist endlos!

Einige Autoren aus Morbihan

An lokalen Autoren mangelt es nicht, und viele verankern ihre Romane gerne in dieser Gegend, die ihnen am Herzen liegt. So zum Beispiel Séverine Le Corre-Mongin aus Pontivy mit Drame en Morbihan. Zu den emblematischen Autoren des Departements gehört auch Irène Frain aus Lorient. Diese aus dem ländlichen Milieu stammende Schriftstellerin nimmt den Leser mit auf eine Reise zu ihren engsten Wurzeln und Inspirationsquellen, wie dem Meer und dem indischen Horizont, der einige Jahrhunderte zuvor der in Lorient gegründeten Ostindien-Kompanie gehörte. Neben ihren zahlreichen Romanen liefert sie in La Maison de la source ihre persönliche Erzählung.

Die talentierte Marie Le Franc, die 1879 in Sarzeau geboren wurde und 1927 für ihren Roman Grand-Louis l'innocent mit dem Prix Femina ausgezeichnet wurde, hinterließ ihre Spuren sowohl in ihrer Heimat - die Mediathek in Sarzeau und eine Berufsschule in Lorient haben ihren Namen geerbt - als auch in Kanada, wo sie einen Teil ihres Lebens verbrachte und wo ein See nach ihr benannt ist.

Der Comic

Im Departement Morbihan liebt man Comics! Übrigens gibt es seit einigen Jahren im September das Festival Lok'en Bulles in Locmariaquer, bei dem man Künstler dieses Genres treffen kann!

Natürlich findet man dort viel von dieser fantastischen und legendären Tradition wieder. Das gilt für die 7 prächtigen Bände von Brocéliande, Wald des kleinen Volkes, in denen die Korrigans im Mittelpunkt stehen, die 2 Bände von Larmes de Fées oder die 5 Bände von Aliénor Mandragore, Merlins Tochter. Manchmal wird diese keltische Inspiration auch auf parodistische Weise behandelt, wie in Santiagolf du Morbihan von B-Gnet, wo es richtig zur Sache geht! Aktueller und gesellschaftlich relevanter ist der Comic Belle-Île en père, der sich von Sarah Bernhardts Anwesenheit auf Belle-Île inspirieren lässt, indem er eine Heldin malt, die ihre Berühmtheit vor der Kulisse der Insel in Frage stellt.